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21.01.2006 - Bünde / Universum
Quelle / Fotos: www.open-music.biz
Predator, Das Gesetz, Nuts for Guts, Not Like Jeff,
Human Paranoid

Der erste Eindruck:
Nach einer guten 3/4 Stunde Anfahrt kamen wir am Samstagabend im Universum an und wurden herzlich begrüßt. Der Ersteindruck über die Location war durchweg positiv; größer Saal, große Anlage alles sehr gepflegt und sauber. Als wir nun Kameras inkl. ihrer Männer entdeckten, ließ sich schon voraussagen, dass uns etwas Großes erwarten würde und so war es auch. Der Saal füllte sich nach und nach mit Menschen und…

Nuts 4 Guts:
…Um 19.45 Uhr öffnete sich der Vorhang im Universum zum ersten Mal. Nuts 4 Guts betraten die Bühne. Die Vier aus Münster (Korrektur), spielten an diesem Abend zum ersten Mal auf einem Rockbar-Festival, doch ich denke, dass wird nicht der Letzte dieser sympathischen Deutschrock Band gewesen sein. Als Groove-Rock-Klassiker wurden sie angesagt und dies bewiesen sie durch ihre Songs auch eindrucksvoll. Deutschrock mit groovigen Bass, drückendem Schlagzeug und einer guten Mischung aus ruhigeren und rockigen Parts. Aber nicht nur mit ihren Instrumenten können die Vier gut umgehen, sondern auch ihre Stimmen beherrschen sie in Perfektion und rundeten ihre Songs somit herrlich ab.
Alles in Allem ein gelungener Auftritt, der eher zum Anhören als zum Tanzen anregt, was nicht heißen soll, dass man es nicht doch machen kann. Nur eines sei sicher, wer auf Deutschrock steht sollte sich diese Band nicht entgehen lassen.
Das Gesetz:
„Durch die Kastration bei einem Kater wird allerhöchstens die Sitzhöhe ein wenig gestutzt, da nun seine Klötze fehlen…". Solche und andere verrückte und witzige Ansagen kamen bei Das Gesetz um etwa 20.40 Uhr aus den Boxen. Dies ist jetzt nicht böse gemeint, aber ich glaube, dass ich mich bei diesem Teil des Reviews nicht so auf das Musikalische berufe, sondern doch eher auf ihr unglaubliches Entertainment-Talent, mit dem sie alle Beteiligten schnell auf ihre Seite zogen, eingehe. Natürlich hauten sie, wie es sich für ein solches Festival gehört, den Zuhören ordentlichen Rock um die Ohren und man darf auch nicht leugnen, dass sie eine gut aufeinander abgestimmte Band sind, doch ihr Primärziel beläuft sich eher darauf hinaus, den Leuten eine gehörige Portion Spaß mit auf den Weg zu geben. Songs wie „Stramm auf die 30", „Unser Drummer" und „Super Manfred" machten dies deutlich. Auch die Rügenwalder Mühle, die ihre „Pommersche Gutsleberwurst" herstellt, kommt durch „nette" Werbeansagen auf ihre Kosten. Das Gesetz, ein Muss für jeden JBO, Frog Bog Dosenband, usw… Fan.

Not like Jeff:
Ab 22.10 Uhr gab es einen kleinen Release zu hören. Die Punkrock Band Not Like Jeff hatte sich auf der Bühne eingefunden und gaben einige Songs ihrer gerade fertig gestellten Platte „Back Again" zum Besten. Ihrem Auftritt fügte die Band zwei Trompeter hinzu, die sich als „Blues Brothers" auf die Bühne wagten. Die ersten Lieder wurden mit einer Portion Blasmusik unterstützt, was meines Erachtens den Songs einen positiven „Tatsch" gab. Die beiden „Blues Brothers" konnten aber nicht nur Trompeten, sondern auch Crowd-Surfen beherrschen die beiden und verabschiedeten sich leider schon nach den ersten 3 Songs mit einem beherzten Sprung in die Menge. Not Like Jeff gab den Zuhörern teils melodischen teils nicht melodischen Punkrock, was bei den meisten Besuchern gut ankam. Ihren eigenen Fanclub hatten sie auch mitgebracht, der für weitere Stimmung sorgte. Mit ihrem Lied „Angelika", bei dem auch wieder die Bläser am Start waren, zogen sie die Stimmung beim Publikum durch ein kleines Mitmachspiel (Bei dem Wort „Angelika" alle hochspringen) nach oben. Für mich eines der besten Lieder ihres Auftrittes. Außer dem Lied wurde hier das erste Mal beim Rockbar – Festival auf Englisch gesungen. So! Wie es sich für Punkrock gehört wurde auch Pils getrunken und zwar direkt durch die Trompete. Na dann, PROST!

Predator:
Um 23.15 Uhr war es dann endlich so weit. Nun kamen auch Freunde des Metals auf ihre Kosten. Predator präsentierten an diesem Abend nicht nur ihre neuen Songs, sondern auch einen neuen Sänger, der mit einer überzeugenden Stimme bei den Zuhörern punktete. Es war ein Genuss ihm zuzuhören, wie er es schaffte, die Songs durch eine Mischung aus aggressiver und hoher, melodischer Stimmlage, wie man es von Rob Halford gewohnt ist, auszuschmücken. Aber nicht nur der Sänger konnte überzeugen, auch von dem Rest der Combo darf man behaupten, dass sie ihre Instrumente bis aufs kleinste Detail beherrschen. Wie es sich für richtigen Metal gehört, blieben mehrere Gitarrensolos natürlich nicht aus. Auch durch die Abwechslung von gedämpften Parts, Solos und langsamere, melodische Bridges wurden die einzelnen Songs interessant. Dieser Funke sprang natürlich auch auf die Menge über und es wurde ordentlich „gemosht".
Das Highlight des Auftrittes von Predator war zum Einen das sehenswerte Schlagzeug-Battle, welches durch den Schlagzeuger und dem Lead-Gitaristen, der sich an das Schlagzeug auf der gegenüberliegenden Seite der Bühne setzte, geführt wurde und zum Anderen, die Coverversion „Breaking the Law" von Judas Priest. Hier zeigten die Fünf durch einen netten Instrumententausch, dass sie nicht nur mit ihren eigenen Instrumenten hervorragend umgehen können. Fazit: Für mich das musikalische Highlight des Abends.

Human Paranoid:
Nun war es spät - das jüngere Publikum hatte sich mittlerweile fast komplett von der Bildfläche zurückgezogen und die Fans der etwas härteren Gangart fanden sich vor der Bühne ein, dessen Vorhang sich um 0.10 Uhr das letzte Mal öffnete. Human Paranoid betraten die Bretter von Bünde. Diese Band lässt sich wohl in die Schublade stecken, in der sich Kreator bereits befinden. Sie begeisterten ihre mit Nietenarmbändern bestückten Fans durch aggressiven, thrash-/death- metalartigen Sound, den sie gut durch eine Gitarre, Schlagzeug und Bass rüberbrachten. Ihr Markenzeichen sind sicherlich schnelle Riffs und raue, aggressive Vocals. Aber nicht nur der Gesang, sondern auch die Ansagen zwischen ihren Songs waren, so wie es sich für diese Musikart gehört, dementsprechend. Für weich besaitete Leute ist diese Band wohl eher nichts, aber wem dieses Genre gefällt sollte auf jeden Fall mal in ihre neue Platte „Breed of Cain" reinhören, denn Human Paranoid verstehen ihre Art von Musik und wissen diese auch rüber zubringen. BANG YOUR HEAD & THRASH TILL DEATH.

Fazit des Abends: Das Rockbar-Festival überzeugte besonders durch seine perfekt abgestimmte Planung. Alle ausgewählten Bands passten chronologisch perfekt zueinander und boten für jeden Geschmack etwas. Die Umbauzeiten waren kurz, die Moderation amüsant und die Überraschung traf voll ins Schwarze - das Schlagzeug-Battle von Predator war ganz klar das Hightlight des Abends! Wir warten gespannt auf das nächste Rockbar-Festival ;)

Christian Grave (Hauptteil) & Sebastian Sbonnik (Einleitung/Schluss)

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